Sozialpreis 2014
Preisträger: Carina Hartkemeyer, Lukas Fartaczek
Sehr geehrte Anwesende, liebe Abiturienten,
„eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen“. Mit diesem so einzigartigen Bekenntnis beginnt der junge Werther seinen berühmten Brief vom 10. Mai und umschreibt damit wohl auch unser Befinden in dieser Feierstunde. Sie, liebe Abiturienten, sind an einem weiteren Ziel in Ihrem Leben angekommen. Den schulischen Weg haben sie mit der heutigen Überreichung des Abiturzeugnisses erfolgreich zurückgelegt. Sie haben wirklich allen Grund, stolz, zufrieden und glücklich zu sein! Dankbar sind Sie gewiss all jenen, die Sie auf Ihrem Weg hin zu diesem Abschluss begleitet haben. Wir alle rufen Ihnen zu: Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur Wir wünschen Ihnen, dass Sie in allem , was Sie nun tun, getragen sind von Bodenhaftung, Vertrauen in das eigene Können und begründeter Zuversicht in die nähere Zukunft.
Die Vereinigung der Altsasbacher kommt einer Aufgabe beim jährlichen Abitur besonders gerne nach: der Überreichung des Sozialpreises. Da dieses Jahr gleich zwei Abiturienten von den unterrichtenden Kollegen und den Schülern des Jahrgangs genannt worden sind, darf ich in Vertretung von Bürgermeister Siefermann den Sozialpreis der „Vereinigung der Altsasbacher“ überreichen. Dieser Preis macht sich in jedem Portfolio ausgesprochen gut.
Preisträger 2014 sind: Carina Hartkemeyer und Lukas Fartaczek.
Begründung: In den Schriftstücken, die den Namensvorschlag auch inhaltlich begründeten, ist zu lesen: “ Als Tutorin beeindruckt mich an Carina am meisten, dass sie trotz ihrer überdurchschnittliche Leistungen nie Anzeichen von Überheblichkeit zeigt, sondern im Gegenteil immer anderen mit Rat und Tat zur Seite steht. Carina beweist besondere Hilfsbereitschaft gegenüber schwächeren Schülern, so z.B. in Partner- und Gruppenarbeiten, aber auch in der Vorbereitung der Kommunikationsprüfung, wo sie sich als Tandempartnerin zur Verfügung stellte, obwohl sie selbst eine Einzelprüfung ablegte. Als Kurssprecherin hat sie sie sich stets für einen positiven Dialog zwischen Schülern und Lehrern eingesetzt. “
Die eingangs genannte Heiterkeit ist im Umgang mit Carina jederzeit spür- und erlebbar. In den persönlichen Treffen mit ihr begegnete ich einer gereiften Persönlichkeit, die Einfluss auf ihre unmittelbare Umgebung nimmt, ganz egal, ob dies als Ideengeber und Organisator für viele Projekte in der SMV der Fall ist oder bei der Organisation des letztjährigen grandiosen Schulfestes oder bei ihrem Engagement bei der Sommerakademie oder in diversen Arbeitsgemeinschaften oder …: Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Carina ist nicht nur absolut zuverlässig, sie ist äußerst motiviert und wird in allem und trotz ihrer Jugend bereits zum Vorbild.
Was ist beiden Preisträgern gemeinsam? Wenn bei Schülern eine Idee und anschließend die Frage aufkam, wer die Organisation übernimmt, dann fiel zuerst immer Carinas und Lukas Name, weil beide das einfach können. Sie organisieren etwas, setzen es um und sind auch dann noch da, wenn alle schon gegangen waren, und zwar beim Aufräumen.
Was Lukas bis jetzt nicht weiß, aber unbedingt wissen muss, das ist die begründete Nennung seines Namens – dies kommt von Carina. Sie schreibt: „Lukas war schon seit der Grundschule der höflichste und zuvorkommendste aller Schüler, doch in der Oberstufenzeit hat sich seine Hilfsbereitschaft ins Unermessliche gesteigert. Er engagiert sich jahrelang in der Pfarrjugend musikalisch und organisatorisch; in der SMV übernahm er im letzten Jahr Aufgaben über Aufgaben, auch wenn dabei seine letzte Freizeit verloren ging. Deshalb hat es mich umso mehr überrascht, als er dann noch im Abiturkomitee und der Abiband die Leitung übernahm. Auf Lukas kann man sich immer verlassen! Er hilft allen uneigennützig, manchmal auch zu seinem Nachteil.“ Weiter heißt es an anderer Stelle: „Lukas hat ein offenes Ohr für diejenigen im Projekt, mit denen es nicht ganz so glatt läuft. So bot er Hilfe für die Jüngeren in Israel an, die sich an ihn wenden konnten, wenn sie unsicher waren.“
„Lukas ist kurz gesagt eine Mischung zwischen Tunwollen und Andere einbeziehen, und zwar uneigennützig; er verkörpert den Lendergeist.“
Das Ganze im Blick haben – das ist sein Markenzeichen auch bei selbstredenden Kleinigkeiten. Es soll den Fall gegeben haben, dass eine Kollegin nach einem Schüleraustausch vor lauter Kuchenplatten, Töpfen und Tupper-Schüsseln den Besitzer dieser Utensilien nicht mehr ausmachen konnte – Lukas wirkte wie immer beruhigend und sagte: „Posten Sie mir doch einfach eine Beschreibung der Töpfe etc. zu – ich mache den Besitzer ausfindig!“ Ein anderer Kollege hat ihn sogar schon einmal zu früher Stunde aus der Dusche geholt, ihm noch ermöglicht, sich notdürftig abzutrocknen, um dann drängende Fragen organisatorische Fragen beantworten zu können zum Kühlwagen, zur inoffziellen Abifeier, zur Unterweisung der Hausmeister … Freizeit war gestern!
Lukas war das Bindeglied zwischen Musik, Theater und SMV. Im Bereich Theater: Bühnenbild-AG, Schauspieler, Musiker (Keyboard); im Bereich Musik: Organisation von Begleitmusik bei Vernissagen etc. Die Organisation von Kleingruppen für irgendwelche Unternehmungen waren seine Leidenschaft. Schon seit der 5. Klasse war er bereits Klassensprecher mit viel Engagement für Aktivitäten innerhalb der Klasse; bereits dort setzte er sich für die Eingliederung derer ein, die Schwierigkeiten hatten, z.B. für einen Mitschüler, der stotterte.
Zum Schluss möchte ich noch aus einer Mail eines Mitschülers zitieren: „Lukas gilt bei allen als erste Adresse, quasi als heißer Draht zwischen Schüler und Lehrer. Immer hilfsbereit und voller Elan opfert er seine freie Zeit der Schule und ihren Schülern. Eine kleine Bitte genügt und der versäumte Unterrichtsstoff liegt schon am nächsten Tag in den Händen des bittenden Mitschülers. Vom Kleinen bis ins Große, Lukas ist für einen da, in jeder Situation; unermüdlich erinnert, erklärt und informiert er. Lukas Fartaczek, ein Abiturient, der den Sozialpreis absolut verdient hat.“
Liebe Carina, lieber Lukas, Sie spüren, welche Wertschätzung Ihnen der diesjährige Abiturjahrgang entgegenbringt. Ich darf Ihnen beiden versichern, dass Sie diese Wertschätzung auch innerhalb des Kollegiums und gerade in der Schulleitung erfahren. Chapeau! Ihr großes Engagement für die Belange der Schule, Ihr Blick für die kleinen und großen sozialen Fragen des Alltags, Ihre Verlässlichkeit und ihre Bescheidenheit verdienen größte Anerkennung.
Herzlichen Glückwunsch!!