Sozialpreis 2011
Preisträger: Jessica Betsch und Florian Graf
Überreichung der Urkunde während der Abiturfeier am 01. Juni 2011
Sehr geehrte Anwesende, liebe Abiturienten,
in Vertretung von Bürgermeister Siefermann freue ich mich darüber, auch dieses Jahr wieder den Sozialpreis der „Vereinigung der Altsasbacher“ überreichen zu dürfen. Diese Vereinigung umfasst die meisten aller ehemaligen Schüler und zählt über 6300 Mitglieder. In einer Art Generationenvertrag wirken die Altsasbacher segensreich in die Schulgemeinde hinein; das geht auf Dauer nur, wenn sich die Abiturienten über die Schulzeit hinaus dem Werke Lenders verbunden fühlen.
Den diesjährigen Sozialpreis der „Vereinigung der Altsasbacher“ erhalten Jessica Betsch und Florian Graf. Beide Abiturienten wurden von verschiedenen Seiten unserer Schule als Preisträger vorgeschlagen. Besonderes soziales Engagement sowie dauerhaft vorbildliches Verhalten sind die Kriterien der Preiswürdigkeit.
Nun zur Begründung der Vorschlage. Wenn die Rede auf Jessica Betsch kommt, dann werden ihre Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit besonders betont. Mit diesen Eigenschaften öffnet man natürlich manche verschlossene Tür. Wenn noch ein unermüdlicher, selbstloser Einsatz – und dies über viele Jahre hinweg für die SMV – hinzukommt, dann klingt es fast selbstverständlich, dass Jessica die Interessen ihrer Mitschüler nachhaltig vertreten hat. So überrascht es auch nicht, dass Jessica zur Schulsprecherin gewählt wurde. Mit der Übernahme dieses verantwortungsvollen Amtes setzte sie ganz auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Überzeugt von der Richtigkeit des Anliegens brachte sie der Schulleitung gegenüber sehr engagiert die Belange der Schüler zur Sprache.
Jessica leitete während ihrer Zeit als Schulsprecherin die wöchentlichen SMV-Sitzungen mit lobenswerter Tatkraft. Schöpferisch und erfolgreich war sie nicht nur in der Entwicklung zahlreicher Projekte für die Schule, sondern hat diese zusammen mit dem SMV-Team auch mit Bedacht und Weitsicht maßgeblich in der Umsetzung begleitet. Zu nennen sind: die SMV-Tagung in Herrenwies, der Schulball, die Unterstufen-Fastnachtsdisco, der Spielnachmittag für die Unterstufe und der Aktionstag zum Thema „Gesundheit“; auch bei der Planung des jüngsten SMV-Kindes – der Ökowoche – half sie tatkräftig mit.
Jessica hat ein ausgeprägt feines Gespür für Situationen, in denen sie nicht nur beobachtet, sondern konkrete Hilfestellungen gibt. Das wird sichtbar u.a. daran, dass sie so ganz nebenher Nachhilfeunterricht gab, um leistungsschwächeren Schülern
zu helfen. Aber es wird auch deutlich am Sammeln von Spendengeldern für die Ärmsten der Armen in Guatemala, wo sie mehrere Monate helfen konnte, eine öffentliche Grundschule aufzubauen. Die Sensibilisierung ihrer Mitschüler für Menschen in Not war ihr nach der Rückkehr im Schulalltag sehr wichtig. Es kommt ja nicht nur darauf an, was man tut, sondern auch, wie man es tut.
Der Abiturient Florian Graf hat sich in besonderer Weise für die Stärkung des Miteinanders in der Kursstufe verdient gemacht. Er hat mit Blick auf das gemeinsame Bestehen des Abiturs von Anfang an Initiative übernommen und vorausschauend geplant. Er ist hauptverantwortlich für die Organisation der Abschlussfeierlichkeiten, hat Abläufe kreativ erdacht und gestaltet, Gruppen in den Dialog geführt und sich für die Sponsorensuche engagiert.
Mit großem Geschick hat Florian klare Organisationsstrukturen geschaffen, sodass einzelne Komitees und Gruppen in regelmäßigem Austausch standen. Er kommunizierte auf allen Kanälen, schrieb und beantwortete Mails, telefonierte, faxte und sprach einzelne Verantwortliche immer wieder direkt an. Mit seiner Tätigkeit stand er oft auch in finanzieller Verantwortung, richtete Konten ein und blickte auf Einnahmen und Ausgaben.
Er galt wie selbstverständlich als Kontaktperson zwischen Lehrern und Schülern und wurde von beiden Seiten akzeptiert. Dabei kümmerte er sich um entstandene Probleme sofort; und man konnte sicher sein, dass er alles dafür tat, Fragen und Unklarheiten schnellstmöglich auszuräumen. Dabei schaffte er es immer ausgleichend zu wirken, wenn gegensätzliche Meinungen aufeinander trafen.
Darüber hinaus hatte er immer über alles einen Überblick und sprang sofort ein, wenn Hilfe benötigt wurde, auch bei einfachen Dingen (wie z.B. dem Erstellen der Einladungen zur offiziellen Abiturfeier). Florian opferte viel Freizeit, damit alles am Laufen blieb. Darüber hinaus wird er dem folgenden Abiturjahrgang seine Unterlagen zur Verfügung stellen. All sein Tun zielte nicht darauf ab, sich einen Zeugniseintrag oder Preis zu verdienen. Bei seinem Einsatz hatte er stets die Gemeinschaft im Blick, dachte nicht an sich selbst, sondern das gemeinsame Abschiednehmen von seiner bzw. euer Heimschule Lender.
Lieber Florian, liebe Jessica, Ihr Engagement und Ihre Verlässlichkeit und vor allem ihre Bescheidenheit verdienen große Anerkennung.
Herzlichen Glückwunsch!!