Zum 100-jährigen Bestehen der Altsasbacher gab es ein Livestream-Konzert aus der Jugendkirche an der Heimschule Lender. Geboten wurden Beiträge quer durch die Musiksparten.
Die „Badische Rap Zentrale“ feierte zum 100. Jubiläum der Altsasbacher ihre musikalische Auferstehung. „Jule blumt“ reiste mit ihrer Band eigens aus Düsseldorf an und von überall her kamen ehemalige Lenderschüler, um „nur“ einen Beitrag für ein einmaliges, faszinierendes und hoffnungsvolles Livestream-Konzert aus der Jugendkirche darzubieten.
Denn dass Corona den Taktstock führt und der Klang der Heimschule Lender zum 100. Jubiläum der Altsasbacher mit nahezu 7000 Mitgliedern verstummt, war für alle undenkbar. Das Jahr 2020 werde lange in Erinnerung bleiben als Jahr des Verzichts, aber auch als Jahr der Hoffnung und der besonderen Verbundenheit betonte Schulleiterin Petra Dollhofer und brachte auf den Punkt, was alle in Sasbach empfinden und was der Grund war, dass es unter der kompetenten Projektleitung von Anja Just zu dem Konzert „querbeet“ und der im August von der Tontechnik-AG „Sound & Recording“ (Leiter Mathias Feigenbutz) eingespielten Doppel-CD kam. Die CD mit 35 Titeln ist ein famoser Beleg, was der „musikalische Lendergeist“ und „kreative Köpfe“ (Petra Dollhofer) für Altsasbachertage in etwas anderer Form vollbringen können.
Doch wieviel Zeit, Liebe und Herzblut Petra Dollhofer, Adrian Keller und vor allem Anja Just einbrachten, war enorm, denn die „AHA-Regeln“ mussten bis ins Detail ausgearbeitet und eingehalten werden. Hinzu kam die kurzfristige Verlegung von der Heimkirche in die Jugendkirche und ein hoher technischer Aufwand, den David Falk, Sebastian Meyer und das Team der Jugendkirche vom Soundcheck bis zu Kameraführungen, Überblendungen und Lichteffekten perfekt meisterte.

Quer durch die Musiksparten von der Klassik bis zu Eigenkompositionen verlief das Konzert mit dem eloquenten Moderator Adrian Keller. Für die klangschöne Eröffnung sorgte das Bläserquintett mit Jonas Huck, Thomas Neuberth, Simon Mathis, Miklas Faller und Stefan Ritter. Die Sopranistin Alice Fuder studierte Diplomgesang, Schulmusik und „Master Oper“, beim Konzert glänzte sie mit ausdrucksstarker Stimme mit der Arie der Linda „O luce di quest‘anima“ aus der Oper „Linda di Chamounix“ (Klavier Roman Kühn). Querbeet ging weiter mit „Musical urban greening“, einem Projekt von Jule blumt und dem Song „Dessert“, einem extravaganten Mix aus Pop, Jazz und Originalität, der begeisterte. Dies taten die Musiklehrer Stefan Nowak (Klavier) und Maximilien Reiner (Cello) ebenso aber mit ganz anderen Klangfarben, als sie virtuos den 1. Satz aus der Cellosonate von Edvard Grieg spielten. Dabei entfaltete die Klangschönheit des neuen Steinway-Flügels der Lender ihre ganze Pracht. Pianist Aaron Kimmig sorgte mit seiner Komposition „Pulvermarsch“ für einen besonderes Genuss, auch Max Melüh („Eigentlich ok“), Lukas Krüger („Capricho Arabe“) und Christian Vierling („Thea für einen unbekannten Helden“) hatten starke Auftritt.

Mit viel Gefühl

Der Song „im Sommer geht´s nach Gamshurst an den Baggersee“ der Badischen Rap Zentrale war wieder zu hören von Sebastian Dollhofer, Christian Vierling, Leopold Helmholtz und Michael Vierling. Mit viel Gefühl gegen das Vergessen spielten Benjamin Hofmann (Violine) und Thilo Ehmann (Klavier) das Filmthema aus „Schindlers Liste“, bevor ein Ensemble mit Lukas Krüger, Benjamin Hofmann, Miklas Faller, Justin Sobol, Markus Müller und Arno Venter im Stile der „Wise Guys“ a-capella auch in Erinnerung an ihre Lenderjahre sangen: „Wir hatten eine gute Zeit“.

© Roland Spether