„Mister Altsasbacher“ Gerd Sarcher saß versunken in sich selbst in der ersten Reihe der Lenderaula, lauschte den Worten und es schien, als würden bei den vielen guten Gedanken und wunderbaren Erinnerungen der Laudatoren die letzten 30 Jahren wie unendlich viele Bilder an ihm vorbei ziehen. Denn so lange war er zweiter Vorsitzender der Vereinigung der Altsasbacher, Geschäftsführer und als Lehrer ganz im Geiste des fast 100 Jahre alten Vereins eine wichtige Brücke zwischen Jung- und Altsasbachern. Nun ging eine Ära zu Ende, die über die 30 Jahre in Verantwortung hinausreicht, denn Gerd Sarcher war über 40 Jahre Lehrer an der Lender und sechs Jahre Schüler in St. Pirmin. Deshalb traf die liebevolle Formulierung „Mister Altsasbacher“ von Adrian Keller den Nagel auf den Kopf, auch beschrieb er eine Begegnung, bei der er von seinem Gegenüber als „Herr Sasbacher“ angeredet wurde.

Was auch immer Adrian Keller, der scheidende Vorsitzende Bernd Siefermann und Schulleiter Lutz Großmann über Gerd Sarcher sagten, es waren von Herzen kommende Worte über eine Persönlichkeit in der 143-jährigen Lender-Geschichte, der den legendären „Lendergeist“ mit Leib und Seele lebte und das „Band der Freundschaft“ von Alt- zu Jungsasbachern rund um die Uhr lebte. Deshalb wird in der Schule von Franz Xaver Lender diese Ära, wie die Laudatoren feststellten, noch lange nachklingen wird, zumal in dieser mit den Vorsitzenden Karl Häring (1978-1991), Bernhard Friedmann (1991-2009) und Bernd Siefermann (2009-2018) viel in Bewegung kam. Hatte die Vereinigung 1988 noch 3700 Mitglieder, so sind es  aktuell 7000, und neben der ideellen Förderungen des Schullebens ist die finanzielle Unterstützung mit jährlich über 100000 Euro eine wesentliche Aufgabe. Schulleiter Lutz Großmann dankte Bernd Siefermann und Gerd Sarcher und schloss alle Altsasbacher einschloss, die die Schule zu etwas ganz besonderem machen. Er wünschte sich, dass die Schüler stets diesen „Lendergeist“ im besten Sinne fortsetzen und wie die  Altsasbacher „tief in Sasbach verankert sind“.

Der Vorsitzende Bernd Siefermann wurde mit viel Lob und Dank verabschiedet und er gab dieses Amt weiter an Manuel Tabor aus Sasbach, Bürgermeister von Appenweier. Nach seiner zuvor erfolgten Wahl bei der Mitgliederversammlung richtete er ein Grußwort an die Gäste, die aus ganz Deutschland und sogar von Bali/Indonesien anreisten. In „ihrem“ Sasbach wurde ihnen der rote Teppich ausgerollt, denn es waren Festtage wie aus dem Bilderbuch und daran hatten die Jungsasbacher und das Barock-Orchester mit seinem Leiter Ulrich Noss einen herausragenden Anteil. Denn mit der famosen Aufführung von Händels festlicher „Feuerwerksmusik“ in fünf Sätzen erlebten die Altsasbacher einen Kunstgenuss vom Feinsten, klangschön und virtuos gespielt von einem „Paradeorchester“ der Lender. Sorgten hier die Musik und die Leistung von Schülern für einen Genuss, so beim Festvortrag von Matthias Zink (Abitur 1988), Vorstand Automotive OEM der Schaeffler AG, die faszinierenden Einblicke in Forschung, Technik und die Mobilität von morgen. Hierbei zeigte er an den miteinander vernetzten Bereichen umweltfreundliche Antriebe, urbane Mobilität, interurbane Mobilität und Energiekette vier strategischen Feldern auf, für die von Schaeffler technische Lösungsansätze für die Zukunft erarbeitet werden. Er machte  deutlich, dass bei der Elektromobilität und den Umstieg auf umweltfreundliche Energien die „Energiekette“ stimmen müsse und hier noch ein dringender Nachholbedarf sei, bei dem neben den Unternehmen vor allem auch die Politik gefordert sei. Letztlich bestehe mit Blick auf aktuell 1,4 Milliarden Fahrzeugen und 80 Millionen Neufahrzeugen jährlich die dringende Notwendigkeit, den massiven Ausstoß von CO-Emissionen zu verringern und konkrete Schritte gegen den Klimawandelt zu tun.

Roland Spether

Foto: Roland Spether

Eine Ära ging zu Ende und an der Spitze der Vereinigung der Altsasbacher mit 7000 Mitgliedern gab es einen Wechsel – Bürgermeister Manuel Tabor ist der neue Vorsitzende

v.l. Gerd Sarcher, Herr BM Bernd Siefermann, Herr BM Manuel Tabor, Herr Adrian Keller, Herr Lutz Großmann, Herr Prof. Friedmann