Achern-Önsbach (sp).

Musik war sein Leben, Fredy Weber liebte die Musik in all ihren herrlichen und zu Herzen gehenden Klangfarben. Nun ist die „Melodie“ seines Lebens verklungen und mit seiner Ehefrau Doris Oswald-Weber und der Familie trauern unzählige Menschen aus Önsbach, Renchen, Sasbach und weit darüber hinaus in der weiten Welt. Denn Fredy Weber war ein guter Mensch, eine geachtete Persönlichkeit und ein engagierter Pädagoge, der sich über Jahrzehnte mit Leib und Seele für die Musik einsetzte, sehr viele Schüler unterrichtete und mit diesen in bester Harmonie musizierten und konzertierte. Deshalb sind in der Schulgemeinde der Heimschule Lender ganze Generationen von Schülern über den plötzlichen Tod ihres hoch geschätzten Musiklehrers Fredy Weber betroffen, mit dem sie Konzerte in der Lender-Aula gaben, mit der Bigband nach England reisten oder bei Bischofsempfängen in Freiburg spielten. Die Musik verband sie während der Schulzeit und danach als Altsasbacher, viele trafen sich in Blasorchestern, in Kirchenchören oder bei Konzerten im Gedenken an die Pianistin Lilly Berger wieder.

Fredy Weber gehörte zu den klassischen Lender-Freunden, die mehr als ein halbes Jahrhundert die Heimschule Lender erlebten und wie der Verstorbene mit der Kunst der Musik wesentlich mitgestaltete.
Im Jahre 1954 trat Fredy Weber in die Sexta ein, 1963 legte er sein Abitur ab und studierte dann Latein und Musik. Im Jahre 1971 kehrte er als Lehrer an seine „alte Schule“ zurück und deshalb wurde der Fachleiter Musik bei vielen Feiern als ein „Lendersches Urgestein“ beschrieben, das aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung Lehrer war und sehr viel junge Menschen auf deren Weg begleitete und ihnen über die Musik eine Orientierung fürs weitere Leben gab.
So mancher Schüler hat Fredy Weber viel zu verdanken, wenn er felsenfest davon überzeugt war, dass der musikalische hochbegabte Schüler aber mit Schwächen in Mathematik und Englisch doch das Abitur schaffen wird. Unzählige Auftritte von Sasbach bis ins Fernsehen, Wettbewerbe, Preise mit dem Sinfonischen Blasorchester auf Landes- und Bundesebene, Einspielungen von Tonträgern, Konzerte in allen Variationen, Mitgestaltung von Gottesdiensten sind mit den Namen von Fredy Weber verbunden, der unendliche viel Zeit und Arbeit in den Aufbau des Musikprofils an der Lender und außerhalb des Unterrichtes investierte.
Gab es eine Vernissage zu umrahmen, musste ein wichtiger Empfang wie immer sehr schnell mit einem Ensemble bereichert werden, Fredy Weber und „seine“ Schüler waren zur Stelle und legten kurzfristig Sonderproben ein, um ein Fredy-Weber-Arrangement einzustudieren. Herausragend waren die Auftritte mit Schülern beim Festakt zum 175-jährigen Jubiläum der Erzdiözese Freiburg, das 100-jährige Jubiläum des Deutschen Caritasverbandes, die Verabschiedung von Erzbischof Oskar Saier und die Bischofsweihe von Robert Zolltisch.

Über die Musik als eine „internationale Sprache” fiel es Fredy Weber nicht schwer, die Musik über die Grenzen zu tragen und Freundschaften mit Schulen in England, Frankreich und den Niederlanden zu schließen. Für seine herausragenden Verdienste erhielt Fredy Weber 2004 die höchste Auszeichnung der Erzdiözese Freiburg, die Konradsplakette. Damit würdigte die Erzdiözese auch die große Liebe zur „Musica Sacra“, denn Fredy Weber prägte gerade auch als Organist und Kirchenchorleiter in Renchen die klassische und moderne Kirchenmusik in der hiesigen Region wie kaum ein anderer.
Die Musik „zur Ehre Gottes und zur Freude der Mitmenschen“ war ihm sehr wichtig und in vielen Kirchen waren Fredy Weber und seine Kompositionen zu hören, die einstimmten in die große „Melodie Gottes“ und in die „Chöre der Engel“.

Die Musik war sein Leben und dies wissen die „Kappler“ sehr zu schätzen, denn Fredy Weber dirigierte von 1968 bis 1990 die Trachtenkapelle Kappelrodeck. Sehr gerne trug er die „Kappler Tracht“, wenn er am Dirigentenpult stand, den herrlichen „Florentiner Marsch“ auflegen ließ, den „Alten Kappler“ zum Klingen brachte oder ein sinfonisches Werk der Höchststufe dirigierte.

Fredy Weber wird vielen Menschen fehlen, doch seine Melodien klingen in den Herzen der Menschen weiter.

 

Foto: sp

Fredy Weber aus Önsbach

 

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