Das „Band der Freundschaft“ wurde wie vor 100 Jahren beim ersten Altsasbachertag am 28. Septemebr 1921 neu geknüpft. Die Heimschule Lender rollte an drei besonderen „Schultagen“ den „roten Teppich“ für 360 ehemalige Schüler aus und die Schulgemeinde war mit Musik, Kunst, Gottesdiensten, Studienberatung auf den Beinen, um nach dem Lockdown das 100. Jubiläum der Vereinigung der Altsasbacher mit heute etwa 7000 Mitgliedern zu feiern. „Ich danke Ihnen von Herzen für alles, was Sie für uns hier tun! Bleiben Sie uns weiterhin verbunden und kommen Sie jederzeit an Ihre alte Schule zurück“, so die Schulleiterin Petra Dollhofer in ihrem Dank an den Jubilar mit Bürgermeister Manuel Tabor und Adrian Keller an der Spitze. Trotz Corona wurde einiges bewegt, die Altsasbacher brachten sich beim Bau der neuen Aula, bei der Sommerschule oder der Förderung des digitalen Unterrichtens ein und werden dies in den Bereichen Erziehung und Bildung weiter tun, so Tabor. Wie die Altsasbacher seit 1921 die Ideen von Franz Xaver Lender umsetzten und neue Akzente setzten, zeigte Gerd Sarcher in seinem Festvortrag auf.

Der ehemalige Schulleiter von Sankt Pirmin und Altsasbacher hielt den diesjährigen Festvortrag und führte uns allen eindrücklich vor Augen, worin das Besondere unserer Schule und der Vereinigung der Altsasbacher besteht, die bereits 2020 ihr hundertjähriges Jubiläum feierte. Die Heimschule steht seit je in der Tradition Pfarrer Lenders und seinem Leitspruch für die Schule Initium sapientiae timor domini. Gleichzeitig gehört die tiefe Verbundenheit der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Schule zu dieser Tradition, die in der Vereinigung der Altsasbacher ihren Ausdruck findet. Die Ehemaligen sind mit ihrer Solidarität, ihren Erinnerungen und ihrer Dankbarkeit integraler Bestandteil unserer Schule. Die Lender wird ihnen allen immer eine Heimat sein- allen baulichen Veränderungen zum Trotz – auch den „Pirminern“, für die es nun weniger Erinnerungsorte als für alle anderen gibt.

Es war wie in alten Vor-Corona-Tagen, als die ehemaligen Schüler aus allen Himmelsrichtungen anreisten, ihre Klassenkameraden, Freunde und Lehrer trafen, viele Erinnerungen an das Schulleben lebendig wurden und beim Erzählen so manche Lausbuben-Geschichten ein Hauch von „Feuerzangen-Bowle“ über den Campus wehte. Dabei wurde deutlich, wie der „Lendergeist“ dieses „Band der Freundschaft“ ist und Alt- und Jungsasbacher verbindet.  Dies ist typisch Lender und so waren 50 Ehemalige bereit, Schülern der Kursstufe wertvolle Tipps zur Berufs- und Studienwahl (Organisatoren Luisa Bühler, Adrian Bühler, Christian Wiedermann, Wolfram Ehmann) zu geben.

Zur Tradition der Altsasbachertage gehört das Gedenken an die Verstorbenen in einem Gottesdienst, in dem die Schülerseelsorgerin Kerstin Charenton mit den Klassen 6b/e die Geschichte von Noah sehr schön mit selbst gefertigten Scherenschnitten, mit Gesang (Orgel Markus Bieringer) und guten Gedanken der Schüler und Pfarrerin Katrin Bessler-Koch über die Liebe Gottes zu den Menschen darbot. Der Regenbogen mit seinen bunten Farben wurde zum Zeichen der Hoffnung und zum „Band der Freundschaft“ mit den Altsasbachern, die Schülerseelsorger Gabriel Breite neu zum „Staunen“ als Grund für Weisheit und Ehrfurcht vor Gott einlud.

Nach eineinhalb Jahren war es endlich wieder soweit, dass Ensembles des „Musik-Gymnasium Lender“ mit Dirigent Ulrich Noss niveauvoll musizierten und eine der großen Stärken der Schule zum Klingen brachten. Herausragend war die Uraufführung der Komposition „Erich Wilk-Lied: Du bist wie eine Blume“ von Stephan Wunderlich für Streichorchester, Sopran (Sophia Lugauer), Violinen-Solo (Hendrik Münchenberg) und Tanz (Selina Lubini). Mit zwei Sätzen aus Händels „Concerto grosso in G-Dur, opus 6, Nr.1“ durften die Gäste einen fein gespielten Beitrag für den Händel-Wettbewerb 2022 genießen, von dem  Lender-Ensembles des Öftern mit Preisen heimkehrten. Mit dem Musikprofil 9 ließ Ulrich Noss im Festgottesdienst (Predigt Gerhard Disch) die „Melodie Gottes“ erklingen, während Jona Blasen und Hendrik Münchenberg der Vernissage und den Ausführungen von Eberhard Schreiber musikalische Farbtupfer gaben. Entlang von drei Zeitschienen haben die Kunst-Lehrer die seit 1926 herausgegeben Schulschrift „Der Sasbach“ im Wandel der Zeit dargestellt, wobei an den Titelbildern sichtbar wird, wie sich das Lehren und Lernen wandelte und sich die Schule immer wieder vor neuen pädagogischen Herausforderungen stand.

 

Mitgliederversammlung Vereinigung Altsasbacher

Die Kontinuität bei den Altsasbachern bleibt gewahrt, denn der Vorsitzende, Bürgermeister Manuel Tabor, und sein Stellvertreter Adrian Keller wurden in der Mitgliederversammlung einstimmig wiedergewählt, ebenso Schriftführer Josef Straub und Kassier Markus Back. Die Beisitzer Katja Lang-Cappel, Silke Würthner, Matthias Zink und Joachim Falk wurden wie der Kassenprüfer Erik Vollmer einstimmig gewählt.

Roland Spether

Fotos: Roland Spether

 

Das „Band der Freundschaft“ wurde beim 100. Jubiläum der Altsasbacher mit der Heimschule Lender erneuert, Petra Dollhofer ist die erste Schulleiterin der Schulgeschichte seit 1875 – von links Vorsitzender Manuel Tabor, Schulleiterin Petra Dollhofer, Geschäftsführer Adrian Keller und Gerd Sarcher

Treffen von ehemaligen Schülern mit ihren Lehrern gehört zur Tradition der Altsasbachertage – hier Schulleiterin Petra Dollhofer im Gespräch mit jungen Altsasbacherinnen

Nach eineinhalb Jahren erklang wieder Musik und das Streichorchester gab einen Einblick in sein Programm für den Händel-Wettbewerb 2022

Zum Berufs- und Studientag kamen 50 Altsasbacher, um Jungsasbachern Tipps aus der beruflichen Praxis zu geben