Altsasbacher feiern ihr Jubiläum in kleinerem Rahmen
Die Feier zum 100-jährigen Bestehen konnte wegen der Corona-Pandemie nicht im üblichen -Rahmen stattfinden. Pfarrer Klaus Rapp blickte auf das viele Gute an der Heimschule zurück.
Jubiläum ohne Gäste, Gedenkgottesdienst im Livestream, Campus ohne Lenderschüler! Die Altsasbachertage 2020 waren alles andere als normal. Schüler, Lehrer und Ehemalige mussten wegen Corona auf Abstand bleiben und die so geschätzten Begegnungen von Jung- und Altsasbachern bei der Berufs- und Studienberatung oder beim Erzählen alter Lender-Geschichten aus den Internatszeiten mit Schwester Winnetou, der Krankenvilla und den großen Lenderwecken fielen aus.
Doch dass alles ausfällt, konnte und sollte nicht sein, zumal die Vereinigung der Altsasbacher ihr 100-jähriges Bestehen feiert und mit ihren fast 7000 Mitgliedern eine in der hiesigen Schullandschaft besondere Geschichte hat.
Diese beginnt mit der Gründung des „Vereins der Altsasbacher Schüler” am 29. September 1920, um den „edlen Gedanken” von Franz Xaver Lender zu bewahren und die Verbundenheit zwischen Alt- und Jungsasbacher zu pflegen. Dieses „Band der Freundschaft“ wurde nun stellvertretend im kleinen Kreis und mit moderner Technik „geknüpft“, denn unter der Regie von Anja Just, David Falk und Sebastian Meyer wurde ein Gottesdienst per Livestream aus der Heimkirche in alle Welt gesendet, ebenso ein famoses Konzert mit Musik von Altsasbachern aus der Jugendkirche Fautenbach.
Schon bald nach dem Tod von Franz Xaver Lender am 29. Juli 1913 trafen sich ehemalige Lenderschüler am Grab des Schulgründers und diese Tradition wurde jetzt fortgesetzt, als Schulleiterin Petra Dollhofer und der stellvertretende Vorsitzende der Altsasbacher Adrian Keller einen Kranz niederlegten. Es war dies ein würdiges Zeichen des Gedenkens der Schulgemeinde mit 1650 Schülern, Lehrern und Mitarbeitern sowie der fast 7000 Altsasbacher, die auch Pfarrer Klaus Rapp aus Hemsbach/Bergstraße vertrat. Vor 40 Jahren legte er in St. Pirmin sein Abitur ab und konnte von seinem Zimmer aus auf das Lendergrab schauen. Nun sprach er als Jubilar im Gedenken an die verstorbenen Schüler, Lehrer, Schwestern und Freunde der Schule ein Gebet, in dem er sehr dankbar auf das viele Gute schaute, das an der Heimschule Lender und im Seminar St. Pirmin geschah. Es gab einen sehr bewegenden Moment, als Klaus Rapp die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres vorlas und für jeden eine Kerze auf dem Altar entzündet wurde.
Erinnerungen kamen auf
Dabei kamen Erinnerungen auf an liebe Menschen, Lehrer und Verstorbene wie der frühere Rektor von St. Pirmin, Georg Lämmle, den Klaus Rapp besonders nannte, weil er ihm viel zu verdanken hatte.
Ein Ensemble mit Bärbel Noss (Flöte), Ellen Krämer (Klavier), Johannes Noss (Horn) und Benjamin Hofmann (Violine) spielte repräsentativ für das „Musikgymnasium Lender“, in dem seit Jahrzehnten auch mit Unterstützung der Altsasbacher eine glänze Arbeit mit Chören und Orchestern geleistet wird. Dieser „musikalische Lendergeist“, so Adrian Keller in seinem Grußwort, war nun vom Ensemble und von den Solisten Johannes Noss und Benjamin Hofmann in feinen Klangfarben als „Melodie Gottes“ zu hören.
© Roland Spether