90-jähriges Gründungsjubiläum
1. Gründung am 29. September 1920
„Anläßlich der Einweihung der Grabdenkmäler des seligen Stifters, des unvergeß-lichen Prälaten Dr. Lender, und der drei Lehrer Ackermann, Graß, Meier, am 29. September 1920, haben die ehemaligen Schüler der Lenderschen Lehranstalt den Verein Altsasbacher gegründet. Die Erkenntnis und das Bewußtsein der großen Wohltaten, welche die alten Schüler in Sasbach empfingen, hat sie angetrieben, auch dem Jungsasbach unserer Tage zum Bewußtsein zu bringen, welch eine Wohltat die Lendersche Lehranstalt mit ihrem Studierheim für die studierende Jugend ist.
Diese fürsorgliche Gesinnung für Jungsasbach hat die alten Schüler auch veranlaßt, Beiträge zu leisten für den Verein Altsasbacher, um durch diese Geldmittel solchen Schülern der Lehranstalt Zuschüsse zu geben, für welche die Eltern nicht in der Lage sind, die Verpflegungsgelder zu tragen.“ (1920/21)
2. Erster Altsasbachertag 28. September 1921
„Mit großem Beifall wurde am Altsasbacher-Tag, 28. September 1921, die Gründung des Vereins Altsasbacher aufgenommen und einstimmig der Entwurf der Satzungen angenommen. … Auf Wunsch vieler hat der Verwaltungsrat beschlossen, daß statt des Mindest-Jahresbeitrages mit 5,– Mark eine einmalige Summe von 200,– Mark gezahlt werden kann. Der Verein Altsasbacher will nicht die Lendersche Lehranstalt direkt unterstützen, wie vielfach angenommen wird…“ (Pfarrer Sester, 28. Sept. 1921)
3. Erste Ausgabe des „Der Sasbacher“ 1926
„Der Verein Altsasbacher benützt das neue Organ, den ‚Sasbacher‘, um die Altsasbacher über den Stand und die Tätigkeit des Vereins Altsasbacher zu orientieren.“
„Daß der Verein eine wichtige Aufgabe erfüllt, ergibt sich aus der Verwendung der Beiträge. … In einer längeren Aussprache über die Beschaffung der Baumittel (Er-weiterungsbau der Lenderschen Lehranstalt) sprach man die Erwartung aus, daß jeder Altsasbacher, der es einigermaßen ermöglichen kann, wenigstens eine kleine Summe, wenn sie auch nur eine zweistellige Zahl darstellt, als Darlehen ge-ben möge, das zu 5 Prozent verzinst wird. Desgleichen möchten die Altsasbacher bestrebt sein, auch andere, die kapitalkräftig sind, für ein Darlehen zu gewinnen, da die Zinszahlung und die Rückzahlung unzweifelhaft gesichert ist.“
„Es soll in den größeren Orten etwa monatlich einmal ein Altsasbacher-Abend veranstaltet werden, zu dem alle Altsasbacher eingeladen werden. Es gibt schon jetzt solche Zirkel, z.B. in Bruchsal, die allgemein Nachahmung finden sollten.“
(Der Sasbacher 1926, S. 11)
4. „Kapellenstiftung“ 1929
„Das größte Internat unserer Erzdiözese hat eine Kapelle, mit der sich keine Diasporagemeinde Jahrzehnte lang begnügen würde. In Würdigung dieser beschämenden Tatsache haben die Altsasbacher den gleichen Weg beschritten, den die Diaspora immer wieder gehen muß: den Weg des hl. Almosens. Sie veranstalten zum 100. Geburtstag Lenders eine Sammlung, um durch eine ‚Kapellenstiftung‘ jenen Mann zu ehren, dem sie in der Vergangenheit soviel zu danken haben.“ (Der Sasbacher 1929, S. 12)
5. Auszug aus einer Ansprache von Direktor Benz am 22. Okt. 1947
„Wenn wir Sasbacher bisher den Gedanken pflegten, daß katholische Kinder auch in der höheren Schule nach katholischen Grundsätzen unterrichtet und erzogen werden müßten, dann fällt heute angesichts unserer Zeitlage dem Altsasbacherverein die Aufgabe zu, Schrittmacher zu sein hinein in die Zukunft, die katholischen Elterngewissen aufzurütteln, daß wir uns es heute nicht mehr leisten können, unsere katholische studierende Jugend anderswohin zu schicken als in eine bis ins Mark hinein weltanschaulich und religiös ausgerichtete Schule. Wenn ich diesen Gedanken ausspreche und für seine Propagierung gleichsam den Altsasbacherverein in Beschlag nehme, dann will ich damit nur andeuten, daß wir Katholiken heute vor einer großen Zukunftsaufgabe stehen, nämlich ein leistungsfähiges katholischen Privatschulwesen aufzubauen, bei dem – wir dürfen es wohl mit Stolz sagen – Sasbach bereits Vorbildliches geleistet hat und darum auch in Zukunft mit an vorderster Front stehen muß. Ich bin überzeugt, daß über unsere katholischen Schulen in nächster Zukunft schwere Stürme hereinbrechen werden und daß sie sich nicht werden halten können, wenn sie auf sich allein gestellt sind. Das Fundament eines Hauses muß Granit sein, dann können es die Stürme nicht umwerfen. Ich rede hier nicht das Wort für eine juristische Änderung in der Fundamentierung unserer Heimschule. Aber ich möchte es erreichen, daß der Altsasbacherverein Jahr für Jahr stärker und aktiver hineingezogen wird in die eigentlichen Interessen und Lebenssphäre der Heimschule, und ich möchte das Wort meines Vorgängers, das hochverehrten Herrn Direktors Dr. Amann, daß die Heim-schule steht und fällt mit dem Idealismus und der Opfergesinnung seiner Lehrer noch weiter fassen, indem ich sage: „Die Heimschule steht und fällt mit dem Idealismus und der Opfergesinnung ihres tragenden Fundamentes, der Altsasbacher.“ (Verein Altsasbacher, 25. April 1948)
6. Altsasbachertag am 20. Oktober 1948
Vereinsbeitrag, Stipendien und Sachspenden
„Die Jahresbeiträge des Vereins werden vorwiegend dazu verwendet, bedürftige und würdige Schüler der Heimschule zu unterstützen. Der Verein leistet auf diese Weise der Heimschule, die ganz auf sich gestellt, zur Zeit keine Rücklagen hat, in der so wichtigen Aufgabe der Förderung begabter, aber finanziell schwach gestellter Schüler wertvollste Dienste.“
„Nach der Währungsreform ist die Zahl der Ermäßigungsgesuche beträchtlich gestiegen. Aus Mangel an den nötigen Mitteln wollte bereits der eine oder andere begabte Schüler die Heimschule verlassen und das Studium aufgeben. Wenn Du, lieber Altsasbacher, in der Lage bist, hier helfend oder durch eine größere oder auch kleiner Geld- oder Sachspende einzu greifen, so laß den Ruf an Deine Liebe zur bedürftigen studierenden Jugend nicht ungehört verhallen! Der mit dieser Gabe bedachte Schüler wird Dir persönlich dankbar sein.“ (Der Sasbacher 1949, S. 15 ff.)
7. Überarbeitung der Statuten – Vereinigung der Altsasbacher am 12. Oktober 1968
„Besonders herzlich laden wir zum diesjährigen Altsasbachertag auch den Abiturjahrgang 1936 ein; denn dieser Jahrgang regte vor zwei Jahren die Errichtung des Gedenksteins für die gefallenen Lehrer und Schüler der Heimschule an und legte dazu auch gleich den finanziellen Grundstock. Der Gedenkstein wird dieses Jahr am Altsasbachertag eingeweiht…“
„Die fast 50 Jahre alten Statuten der Altsasbachervereinigung wurden überarbeitet und neu formuliert. Auch soll der Name ‚Altsasbacherverein‘ in ‚Vereinigung der Altsasbacher‘ umgeändert werden.“ (Der Sasbacher 1968, S. 270f.)
8. Überarbeitung der Statuten – „Vereinigung der Altsasbacher und Förderverein“ am 17. Oktober 1998
„Mitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person (auch öffentli-
che Körperschaften) werden. Dazu gehören insbesondere alle früheren Schüler
der Heimschule Lender und des Seminars St. Pirmin und die Eltern der Schüler.“
9. Errichtung der Altsasbacherstiftung am 12. November 2007
Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke… Zweck der Stiftung ist die Förderung der Bildung und Erziehung. Der Stiftungszeck wird verwirklicht insbesondere durch materielle Unterstützung bedürftiger Schüler für schulische Belange, die Unterstützung der Heimschule Lender bei der Durchführung von Veranstaltungen im Bereich von Bildung und Erziehung.
10. Vorsitzende
29.09.1920 – 11.09.1929 Pfarrer Franz Xaver Sester
11.09.1929 – 18.10.1958 Pfarrer A. Himmelsbach
18.10.1958 – 16.10.1971 Pfarrer Augustin Oser
16.10.1971 – 19.10.1978 Dr. Franz Effinger
19.10.1978 – 12.10.1991 Pfarrer Karl Häring
12.10.1991 – 18.10.2009 Prof. Dr. Bernhard Friedmann
18.10.2009 – 20.10.2018 Bürgermeister Bernd Siefermann
20.10.2018 – Bürgermeister Manuel Tabor
10. Derzeitiger Mitgliederstand: 6105 (29.09.2010)
Diese Mitglieder decken alle Bereiche in Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirche und Gesellschaft ab. Jährlich treten die meisten unserer Abiturientinnen und Abiturienten der Vereinigung der Altsasbacher bei.
11. Begleitung des Schullebens durch die Vereinigung der Altsasbacher
• Unterstützung materiell bedürftiger Schüler z.B. bei Klassenfahrten und kulturellen Veranstaltungen
•Unterstützung des Seminars St. Pirmin, der SMV
• Organisation von Vorträgen
• Vermittlung von Referenten
• Herausgabe der Schul- und Vereinsschrift „Der Sasbacher“
• Kontaktangebot mit Altsasbachern an Studienorten (Zimmer)
• Organisation und Durchführung der jährlichen Altsasbachertage, um das Band zwischen Jung- und Altsasbach fester zu knüpfen
• Mitarbeit im Toni-Merz-Förderverein
• intensive Mitarbeit im Kuratorium der Heimschule Lender
• Das Beitrags- und Spendenaufkommen der letzten fünf Jahre betrug rund 250.000,– €
• Mit den Erlösen aus der Altsasbacherstiftung konnten wir im Zeitraum 2008 – 2010 Projekte in einer Höhe von 300.000,– € finanzieren. U.a.:
Internationale Aktivitäten
Schüleraustausch
LenderTV
Auf- und Ausbau einer Musikakademie
Workshop Schüleratelier in Marmoutier
Einrichtung und Ausstattung des Kraftraums in der Sporthalle
Anschaffung eines Kleinbusses für das Seminar St. Pirmin und die Schule
Community
Multimedialer Unterricht in den Naturwissenschaften
Digitales Schwarzes Brett
Wasserspender im Lehrerzimmer
Theater- und Bühnenbild-AG
Schulgarten
Wirtschaftsgymnasium
Commoveamus