Abitur-Jahrgang 1943/1952 anlässlich der Altsasbachertage 2012

Willi Vögele, Freiburg im Breisgau

Die Einladung zu den Altsasbachertagen 2012 war Anlass, unser Jahrgangstreffen vom 19. bis 21. Oktober 2012 – 60-jähriges Abitur-Jubiläum – auf das Programm der Heimschule Lender und der Vereinigung der Altsasbacher auszurichten. Teilgenommen haben Klassenkameraden, die 1952 ihre Reifeprüfung an der Heimschule Lender abgelegt haben, aber auch Mitschüler unseres Jahrgangs 1943/52, die zuvor die Heimschule verlassen haben. Wir alle mit unseren Ehefrauen bilden eine Klassengemeinschaft, die im Jahr 2012 auf 25 Treffen zurückblicken kann. Dieses Mal waren wir 30 Teilnehmer/-innen.

Freitag, 19. Oktober 2012

Am Freitag waren unser Klassenkamerad Dr. Hans Schwenk und seine Frau Gerda „Anlaufstelle“ und Gastgeber bei Kaffee/Tee, Kuchen und neuem „Süßen“ mit Brezel, zugleich ein Wiedersehen seit unserem letzten Klassentreffen im August 2011 in Badenweiler, vor Ort vorbereitet von Ernst Moser. Hans Schwenk führte uns einen Film über einige unserer Treffen vor, u.a. in Ihringen am Kaiserstuhl, Oberharmersbach und Schifferstadt.

Das Hotel Sonne Eintracht in Achern bot den auswärtigen Klassenkameraden und ihren Ehefrauen „Herberge“ und ab 18 Uhr den Vogesenraum zum Abendessen und gemütlichen Beisammensein. Reihum gingen die Alben von Willi Vögele mit den Bildern unserer Jahrgangstreffen der vergangenen Jahrzehnte. Karl Hermann Wehrle stellte eine Liste der Lehrer zusammen und trug sie mit Anmerkungen – einige mit Spitznamen zur Erheiterung -vor. Schließlich gehören Erinnerungen an die Schulzeit in guten, aber auch in harten Zeiten der Entbehrungen nach dem 2. Weltkrieg dazu.

Samstag, 20. Oktober 

Beim Gedenkgottesdienst am Samstag morgen in der Heimkirche Maria Königin der Heimschule Lender gedachten die Teilnehmer unseres Jahrgangs aller unserer verstorbenen Klassenkameraden und Angehörigen u.a. an die zuletzt verstorbenen Rudolf Bank, Günther Kimmig und Albert Lehmann.

Nach der Hl. Messe erläuterte uns Schulseelsorger Edgar Eisele den vom langjährigen Kunstlehrer Klaus-Jürgen Prohl geschaffenen Kreuzweg als Offenbarungsweg, erweitert auf 17 Stationen, den Bogen schlagend vom menschlichen Verrat bis hin zur Hoffnung und Auferstehung, wie Rektor Eisele in seinem Vorwort zum Beschreibungsheftchen der Kreuzwegbilder ausführt.

An diesem Tag über die Mittagszeit besuchten einige von uns das Kloster Erlenbad, andere fuhren auf Schwarzwalds Höhen – bei sonnigem Wetter. Zu Mittag speisten wir „fürstlich“ im Hotel-Restaurant Talmühle in Sasbachwalden, blickend in den herbstlichen Park.

Am Nachmittag verfolgten wir interessiert den Rundgang des Schulleiters Lutz Großmann und des Geschäftsführers der Vereinigung der Altsasbacher, Gerd Sarcher, durch das Schulgelände, die Räume der Gebäude – ausgestattet mit Kommunikationstechnik, Studio des Lender TV – Schulfernsehen – und die Sternwarte mit der Kuppel für Lender-Astronomen.

Der Festakt in der Aula war für uns ein besonderes Erlebnis, kannten wir doch aus unserer Schulzeit den Lender-Chor, in den wir uns sangesfreudig einbrachten. Welch’ eine Entwicklung bis heute – das Streichorchester der Heimschule Lender mit jugendlichen Solisten und Preisträgern unter dem Dirigenten Ulrich Noss!

Lang anhaltender Applaus begleitete uns danach in den Friedrichs-Bau – ein Instrumental-Trio musizierend im Treppenaufgang – zum gemütlichen Beisammensein der Jubiläumsjahrgänge mit Mehrgänge-Menü, gekonnt serviert von freundlichen Schülerinnen und Schülern.

Sonntag, 21. Oktober

Am Sonntag nahmen wir alle um 9,30 Uhr am Festgottesdienst in der Heimkirche teil. In seiner Predigt „Dienen: Eine Grundhaltung der Jünger Jesu“ (Mk 10, 35-45) ging Monsignore Ernst Moser aus unserem Jahrgang auf den Widerstreit von Jesus mit seinen Jüngern ein, der aber keinen Zweifel daran gelassen hat, was ihn auf seinem Weg nach Jerusalem erwartet – eine Liebe, die bis zum Tod standhält.

Auf das angekündigte Jahr des Glaubens eingehend, führte Moser Papst Benedikt an „in einer Zeit der Glaubenskrise auf das Wort und Beispiel Jesu zu schauen, muss der Glaube, der in der Liebe, im Dienst am Mitmenschen wirksam ist, Maßstab für unser ganzes Denken und Handeln werden“. Das ist die Botschaft des heutigen Markusevangeliums.

Zurückblickend auf die Schulzeit sprach Moser an Jung- und Altsasbacher in der vollbesetzten Heimkirche gerichtet: „Dankbar denke ich mit vielen Altsasbachern an unsere damaligen Lehrer an der Heimschule Lender. Sie waren für uns authentische Zeugen des Glaubens. Für sie war ihr Beruf nicht „Dienst nach Vorschrift“. Sie haben uns Schülern – oft auch in der Freizeit – gedient, ohne Rücksicht auf ihre Karriere. Wir haben gespürt, dass sie für uns da sind.“

In den Fürbitten wurde der verstorbenen Lehrer, Schüler und Mitarbeiter/-innen und der Angehörigen bedacht: um das ewige Leben. Die Namen aller im vergangenen Jahr in die Ewigkeit abberufenen Verantwortlichen und Schüler hat Rektor Eisele verlesen.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier haben Lutz Großmann und Gerd Sarcher in der Kirche den Jubiläumsjahrgängen 1952 und 1962 die Urkunden des „ABITURIUM ADAMANTEUM“ und „ABITURIUM AUREUM“ überreicht. Zur Ehre spielten Schülerinnen und Schüler der Musikprofilklassen 10 der Heimschule Lender.

Mit dem Fototermin im Internatshof für alle teilnehmenden Jahrgänge, dabei die Ehefrauen, und dem anschließenden Mittagessen in der Mensa des Bernhardus-Bau endeten die Altsasbachertage 2012. Lutz Großmann und Gerd Sarcher dankten den Teilnehmern und überreichten den anlässlich des 100. Todestages von Franz Xaver Lender, des Gründers der Heimschule Lender, aufgelegten Bild-„Ka-Lender 2013“.