Jahrgangstreffen 1943/52 – Juli 2014 in Mittelbaden

Willi Vögele, Freiburg im Breisgau

Nach dem Diamantenen Abitur-Jubiläum 2012 und einem Jahrgangstreffen im August 2013 auf dem Odilienberg im Elsass kehrten wir vom 25. bis 27. Juli 2014 in der Schwarzwaldregion um die Heimschule Lender ein. Wie immer sind unsere Ehefrauen dabei, die für uns eine Bereicherung sind.

Teilnehmer waren Werner und Waltraud Dietrich, Artur und Gudrun Kautz, Gabi Kimmig (Witwe von Günther Kimmig +2012), Alexander Kuhn, Richard Mayer, Bernhard und Maria Metzinger, Hans und Gerda Schwenk, Karl Hermann und Ilse Wehrle, Johann Winterhalter, Willi und Renate Vögele. Übernachtet haben wir im Hotel Sonne Eintracht in Achern mit Buffet am Morgen im Panorama-Frühstücksraum – Blick auf den Schwarzwald und den Stadtpark von Achern.

Nach der Anreise am Freitag, 25. Juli, stärkten wir uns gegen 16 Uhr im Stadt-Café. Nach freudiger Begrüßung schauten wir uns um, wer fehlt. Zuvor war schon bekannt, dass einige unserer Klassenkameraden nicht teilnehmen können, sei es aus familiären oder gesundheitlichen Gründen, sei es auch wegen Terminüberschneidung wie bei Ernst Moser, der als Pfarrer i.R. Vertretungen im priesterlichen Dienst zu übernehmen hatte.

So war es denn auch, dass die Gesundheit das Auftakt-Gespräch bildete. Gründe wurden gesucht und gefunden – vor allem wohl altersbedingt „Vitamin“-Mangel. Alexander hatte ein Vitamin-Präparat mit einem Wirkstoff genannt, der neuen Schwung bringe. Der Beifall war ihm sicher und sogleich wurde nach einer naheliegenden Apotheke gefragt. Schon diese amüsante Diskussion brachte uns alle in Schwung.

Um 19 Uhr trafen wir uns im Nebenzimmer des Restaurants Sonne Eintracht zum gemeinschaftlichen Abendessen mit mannigfaltiger Auswahl saisonaler oder mediterraner Köstlichkeiten. Die Übernachtung im Hause ermöglichte jedem von uns ein „Viertele“ badischen Weines, ohne zu fragen, wer sich ans Kfz-Steuer setzt. Wie immer beim gemütlichen Beisammensein unserer Jahrgangstreffen wurden Erinnerungen aus Schule und Internat der „Lender“ an Lehrer wach, die uns mit Vor- und Nachnamen, auch spontan mit Spitznamen einfallen.

Karl Hermann mit lang anhaltendem Gedächtnis hatte hierzu besonders beigetragen und konnte auch unsere Klassenlehrer über die ganze Schulzeit benennen: Dr. Herbert Nesselhauf, Leo Kuhn, Dr. Alfred Piontek, Erich Riehle, Dr. Gudrun Härke, Dr. Martin Billinger und Albert Nowak. Im Nachhinein sind wir den Klassenlehrern und den Fachlehrern dankbar, die uns das schulische „Rüstzeug“ fürs Leben mitgegeben haben.

Am Samstag, 26. Juli, machten wir uns früh auf den Weg zum Friedhof nahe der Heimschule Lender zu den Ruhestätten von Franz-Xaver Lender, seiner Nachfolger im Amt des Schulleiters, u.a. Direktor Wilhelm Benz, und ehemaliger Lehrer, mit denen wir über die Schulzeit hinaus verbunden waren, zu nennen Leo Kuhn, Dr. Franz Effinger, Alfons Hasel, Otto Zug, Dr. August Zimmermann.

Unser nächster Gang an diesem Morgen war die Allee hinauf zum Turenne-Denkmal als Zeuge der deutsch-französischen Geschichte. Es erinnert an Marschall Henri de La Tour d’Auvergne, Vicomte de Turenne, der am 27. Juli 1675 in der Schlacht bei Sasbach starb.

Toni Merz war unser Zeichenlehrer – Kunsterzieher – und ein begnadeter Maler, der im Jahre 1966 im Alter von 71 Jahren verstarb. Nicht zum ersten Mal besuchten wir das ihm gewidmete Kunstmuseum in Obersasbach – schade dass viele seiner Schriftstücke, Zeichnungen und Gemälde dort nicht mehr vorzufinden sind. Dazu und zu einer aktuellen Ausstellung des Künstlers Ernst Schneider berichtete uns der Museumsleiter.

Nach der Besichtigung fuhren wir über Sasbachwalden-Brandmatt zum „geheimnisvollen“ Mummelsee. Nach unseren Aktivitäten hatten wir uns eine Mahlzeit im Restaurant verdient – bevorzugt Flammkuchen, aber auch Kaffee mit Kuchen. Unser Rundgang um den See war durch einsetzenden Regen beeinträchtigt.

Am Abend hat uns im Hotel-Restaurant Engel in Sasbachwalden ein Festessen mit auserlesenen Weinen aus der Region geboten, an das wir uns noch lange erinnern werden – badische Gastlichkeit in Perfektion. Die Unterhaltung kam nicht zu kurz. Ein Album mit Bildern vergangener Treffen machte die Runde und, wie ein Schnappschuss ausweist, auch die Heiterkeit durch 7 „Betrachter“ zugleich.

Am Sonntag, 27. Juli, besuchten wir um 10,30 Uhr die hl. Messe in der Pfarrkirche St. Brigitta in Sasbach. Rektor Dekan Edgar Eisele als Zelebrant begrüßte uns als ehemalige Schüler der Heimschule Lender, die den sonntäglichen Gottesdienst erfreulich in ihr Programm aufgenommen haben. In den Fürbitten an die Verstorbenen gedachten wir unserer Klassenkameraden und Angehörigen, die nicht mehr unter uns weilen.

Beeindruckend fanden wir alle die Predigt von Dekan Eisele zum Evangelium Matthäus 13, 44-52 „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einen Acker vergraben war“: Wir gläubige Christen haben den Schatz, an dem wir uns zu jeder Zeit festhalten können.

Nach dem Gottesdienst stellten wir uns für Gruppenfotos mit dem Zelebranten und mit Gerd Sarcher, der uns zu jeder Zeit ein aufmerksamer Mittler zur Altsasbachervereinigung ist.

Für das Mittagessen hatten wir im Hotel-Restaurant Talmühle in Sasbachwalden im Garten Tische reserviert, ein Ambiente, das mit Auszeichnung besondere Anerkennung verdient. Das regionale und internationale kulinarische Angebot machte uns die Entscheidung der Auswahl nicht leicht.

Zum Ausklang unseres Jahrgangstreffens hielten wir Einkehr bei Familie Wilhelm Köninger, Schwarzwälder Brennerei in Obersasbach. Wer sein Auto nicht selbst steuern musste, durfte sich an köstlichen Schnaps- und Likörproben erfreuen.

In der Rückschau sind die Tage unseres Zusammenseins in Freude und Frohsinn harmonisch auch unserem Alexander Kuhn als bewährtem Organisator zu verdanken.

Unser nächstes Treffen ist im Sommer 2015 in Düsseldorf vorgesehen, vorbereitet durch Johann Winterhalter und seiner Frau Christel.

 

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